14.08.2020 Tanja Schlampp, Wattenmeer-Schutz Cuxhaven
20. Juni 2020 Eine Buchtschwimmerin macht uns auf das Fischsterben in der Grimmershörner Badebucht aufmerksam. Tote Jungheringe liegen teilweise bis zu 30 Stück auf einem Quadratmeter Wattboden. Wir haben den Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft Küsten- und Naturschutz (NLWKN) informiert und berichten darüber auf unserer Facebookseite
Foto: Tanja Schlampp, Wattenmeer-Schutz Cuxhaven
22.06.2020 Ein fast erwachsener Stör von 1,2 Meter Länge, liegt im Otterndorfer Watt gegenüber der Medemrinne. Hier liegen auch einige tote Aale sowie massenweise kleine Heringe, Stinte und die vom Aussterben bedrohten Finte (Rote Liste). Es sollen sich laut Aussagen der Fischer um ca. 50-200 Fische pro m2 handeln. Auf der Elbe sei der Teufel los, berichtet uns ein Augenzeuge, der unerkannt bleiben möchte. Viele große Fische werden von den Saugbaggern tödlich verletzt. Auch Schweinswale und Robben seien darunter.
22.06.2020: Heute früh im Watt vor Otterndorf - es werden immer mehr tote Fische angeschwemmt.
Foto: Martina Breitenberger
Mehrere Hundert Kommentare wie diesen hier erreichen uns: +++ Heringsphänomen neuerdings auch am Brunsbütteler Elbdeich: Die Fische wirken völlig orientierungslos. Ein echtes Trauerspiel. +++
+++ Wir haben unsere Wattwanderung vorzeitig abgebrochen. Es lagen Hunderte von diesen kleinen Fischen auf dem Wattboden. Es war einfach nur schrecklich. Das Watt war stellenweise übersät mit den kleinen toten Fischen. +++
19.07.2020 Wieder ein trauriger Fund: Heute bei der Kugelbake wurde ein junger Schweinswal tot aufgefunden. Wir haben den Fund der Wasserschutzpolizei gemeldet und folgende interessante Information erhalten: Die Wasserschutzpolizei hat zu keiner Zeit Ermittlungen aufgenommen. Das sei Aufgabe der oberen Naturschutzbehörde. Das NLWKN hat die Untersuchungen zum Fischsterben jedoch bereits mit dem Ergebnis wieder eingestellt, die kleinen Fische seien an Unterernährung gestorben. Zu den großen Fischen mit mechanischen Verletzungen wurden keinerlei Ermittlungen geführt. Das NLWKN habe kein Interesse daran.
Wie sich eine Woche später durch Bekanntmachung des Untersuchungsberichts des LAVES herausstellte, sind die kleinen Fische nicht an Unterernährung gestorben, sondern an dumpfen Verletzungen, die durch Sog- und Wellenschlag oder Baggerarbeiten hervorgerufen werden können.