30.05.2022
Drei Jahre (!) nach Einreichung unserer Petition wurde das Petitionsverfahren mit Beschluss des Deutschen Bundestages abschlägig für beendet erklärt.
06.08.2020 Update:
Aufgrund des großen Fischsterbens nach Beginn der Baggerarbeiten im Mündungstrichter haben wir weitere Mit-Petenten gewinnen können und mit ihnen gemeinsam zu Unterschriften aufgerufen.
Aktueller Stand (06.08.2020)
Online: 8.048 Unterschriften
Neue Mit-Petenten:
12.03.2020 Update:
Nachrichten vom Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages:
Update 20.06.2019
Schreiben an den Petitionsausschuss mit 9-seitigem Thesenpapier und vier weiteren Anlagen.
zur Kenntnisnahme an
BMU Svenja Schulze
MU Olaf Lies, Niedersachsen
MU Jan Philipp Albrecht, Schleswig-Holstein
BUE Senator Jens Kerstan, Hamburg
Beirat Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer
Tanja Schlampp, 06.05.2019
1) Petition an Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) und Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU)
Petitionsplattform: WeAct Campact - 21. February 2019
Hauptpetent: Tanja Schlampp
Mitzeichnung: noch möglich
Online: 4.889 Unterschriften (Stand: 6. Mai 2019)
https://weact.campact.de/p/Wattenmeer
Wer Unterschriften sammeln möchte, kann sich hierfür eine Blanko-Unterschriftenliste ausdrucken lassen (siehe unten)
2) Petition an den Deutschen Bundestag:
Petition 91354 - 23. February 2019
Hauptpetent: Tanja Schlampp
Mitzeichnungsfrist: beendet am18. April 2019
Online: 9.809 Unterschriften
Offline: 3.520 Unterschriften
https://epetitionen.bundestag.de/petitionen
Wortlaut der Petition
Der Deutsche Bundestag möge beschließen, dass die 9. Elbvertiefung gestoppt und die Schlickverklappungen
am Weltnaturerbe Wattenmeer vor Cuxhaven beendet werden. Wir fordern ein norddeutsches Hafenkonzept
anstelle einer weiteren Vertiefung unserer Flüsse. Das Elbeästuar ist für die biologische Artenvielfalt in
Europa von unermesslichem Wert. Der Nationalpark Wattenmeer steht als UNESCO Weltnaturerbe unter
internationalem Schutz.
Begründung
Wir wollen im Ästuar der Elbe keinen Zustand wie in der Ems. Das Emsästuar galt bis Ende der 90iger Jahre als die fischreichste Flussmündung in Deutschland. Sauerstofflöcher und hohe
Schlickbelastungen durch ständiges Ausbaggern haben hier die ökologische Lebenswelt im Wasserbereich weitgehend zerstört.
Im Frühjahr 2019 soll der 2-jährige Ausbau der Elbe-Fahrrinne beginnen. Es handelt sich um den wohl historisch größten Eingriff in das Ökosystem der Elbe. Rund 40 Mio. m3 Sediment sollen aus dem
Flussbett gehoben werden, dreimal mehr als bei der letzten Vertiefung 1999. Dabei hat die Elbe die letzte Vertiefung noch nicht verkraftet. Denn auf den Fahrrinnenausbau folgte eine noch weiter
zunehmende
Unterhaltungsbaggerei. Große Bagger saugen tagtäglich den Grund des Flusses ab – und mit ihm Jungfische, Krebstiere, Würmer, Schnecken und Muscheln. Auch die Hamburger Hafenbecken müssen täglich
vom
Schlick befreit werden, nur dass sich hier kaum noch Leben im Boden befindet, dafür gefährliche Schadstoffe. Aufgrund von wiederkehrendem Fischsterben darf in den Sommermonaten in der Unterelbe bei
Hamburg kein Baggerschlick mehr umgelagert werden. Eine Landentsorgung, so wie sie noch vor der letzten Elbvertiefung für Hamburger Hafenschlick üblich war, ist bei den gigantischen Mengen nicht mehr
möglich. Deshalb haben sich Bund und Küstenländer dazu entschlossen, das Umweltproblem von der Unterelbe in die Außenelbe (Cuxhaven/Neuwerk) und in die Nordsee (Helgoland/Scharhörn) zu verlagern. Der
gebaggerte Schlick aus der Unterelbe und dem Hamburger Hafen wird seitdem zunehmend in unsere Meeresgebiete (Deutsche Bucht) fernab von Hamburg verbracht.
Jedes Jahr werden in der Tideelbe knapp 30 Mio. m3 Sedimente gebaggert und an anderer Stelle wieder abgeladen. Um die 10 Mio. m3 davon werden direkt am Nationalpark Wattenmeer zwischen Cuxhaven und
Neuwerk entsorgt. Die Folgen sind gravierend. Priele und Rinnen, die Kinderstube zahlreicher Fischarten und Krabben, verlanden. Das feste Sandwatt wird großflächig von einer zähen sauerstoffarmen
Schlickmasse überzogen. Dieses führt zu Algenbildung und einem Erstickungstod der Lebewesen im Wattboden. Die Klappstellen befinden sich parallel zum Wanderkorridor der Fische. Die Trübstoffe aus
der
Verklappungswolke setzen die Kiemen der Fische zu. Der Stint, eine wichtige Schlüsselart für das Ökosystem, durchquert diesen Wanderkorridor zum Laichen in die Elbe. Neueste Untersuchungen zu der
Artenvielfalt in der Elbe schlagen nun Alarm. Der Stintbestand - mehr als 90% der Fische in der Elbe sind Stinte - ist massiv eingebrochen und mit ihm der Bestand seltener Brutvögel, die sich von
diesem Fisch ernähren. Auch der Bestand der Schweinswale ist in Gefahr. Ein ganzes Ökosystem droht zu kollabieren. Mit weiteren Eingriffen in den Fluss könnte ein Punkt erreicht werden, an dem ein
wertvolles Ökosystem schlagartig kippt. Und auch das artenreiche Wattenmeer vor Cuxhaven sehen wir in seinem Bestand massiv gefährdet.
Unsere Petition wird von Vertretern von mehr als 40 Verbänden, Bürgerinitiativen, Parteien und Institutionen unterstützt.
Update vom 06.08.2020. Die Liste der Mit-Petenten ist auf 52 angewachsen: