Wattenmeer-Schutz Cuxhaven
Wattenmeer-Schutz Cuxhaven

Verklappung vor Scharhörn

Tanja Schlampp, 24. November 2020

 

In der November-Ausgabe Blattform, das Mitteilungsblatt der Ratsfraktion der freien Wähler Die Cuxhavener, ist eine Karikatur von Marlis Kahlsdorf mit einem Auszug aus meiner Rede bei der Demo am 09. Oktober 2020 erschienen.

 

Hintergrund: Die bekannt gewordenen Pläne von Hamburgs Wirtschaftsminister Westhagemann, Hamburger Hafenschlick künftig in unbegrenzter Menge und Dauer bei der Insel Scharhörn, am Rande des Nationalparks Wattenmeer, zu verklappen, haben in Cuxhaven für reichlich Aufruhr gesorgt.

Titelseite Blattform, November 2020
4. Umschlagsseite Blattform, November 2020

Verklappung vor Scharhörn

- Auszug aus der Rede bei der Demo am 09. Oktober -

Wir sind heute hier, weil wir nicht länger tatenlos zusehen, wie unser Wattenmeer durch ständige Schlickverklappungen zerstört wird.

 

Dieses Wattenmeer, das wir direkt vor unserer Haustür haben, ist etwas ganz Besonderes, ein UNESCO Weltnaturerbe von internationaler Bedeutung. Das sollte uns immer bewusst sein, denn wir sind es, die hier leben. In unserem Watt gibt es eine Artenvielfalt, die herausragend und besonders schützenswert ist.

 

Wir wollen nicht, dass immer mehr Rinnen und Priele sich mit Sedimenten auffüllen und die Fische diese notwendigen Flachwasserbereiche, die sie als Kinderstube nutzen, verlieren.

 

Wir sind heute hier, weil wir nicht länger hinnehmen, dass Fische geschreddert werden und am Boden lebende Organismen von den Saugrüsseln der Baggerschiffe eingesaugt werden. Wir wollen keine geköpften Robben und keine Aale mit verdrehten Wirbelsäulen, weil sie in den Sog von den 5 Meter großen Saugrüsseln geraten sind. Wir wollen keine Baggerschiffe, die rund-um-die-Uhr Unmengen Sedimente verklappen und alles Leben unter sich begraben. Wir wollen keine chronische Vergiftung unseres Küstengewässers durch die Umlagerung von Sedimenten aus der Unterelbe. Wir wollen keinen sauerstoffzehrenden Schlick, der sich auf unser sauerstoffreiches Sandwatt legt. Und schon gar nicht wollen wir die Kloschüssel für Hamburgs Hafenschlick sein, der akut toxisch ist und die Artenvielfalt im Watt vernichtet.

 

Wir sind heute hier, weil wir nicht länger hinnehmen, dass ein natürliches Ökosystem durch immer mehr bauliche Eingriffe künstlich verändert wird. Der Mündungstrichter der Elbe wird gerade zu einem lebensfeindlichen Raum umgebaut. Der Verbau des Mündungstrichters ist ein nicht wieder gut zu machender Eingriff in ein natürliches Gewässer. Dazu muss man wissen, dass Ästuare in der Natur nicht häufig vorkommen, sie sind sogar äußerst selten. Hier leben hoch spezialisierte Arten, die nur in diesem begrenzten Bereich zwischen Fluss und Meer, im sogenannten Brackwasser überleben können. Aufgrund von zunehmenden Strömungsgeschwindigkeiten, fehlenden Flachwasserbereichen, Eintrübungen durch Umlagerungen von Baggerschlick sowie ständigen Lärm und Unruhe verlieren ausgerechnet diese hoch spezialisierten Arten ihren Lebensraum.

Und letztlich ist es mit der Baggerei wie mit den zwei Gestalten, die Rücken an Rücken eine Grube graben und den Erdhub über die Schulter nach hinten werfen. Das sinnlose Unterfangen einer verfehlten Hafenpolitik!

 

Tanja Schlampp

Initiative "Wattenmeer-Schutz Cuxhaven"

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