Tanja Schlampp, 28.11.2018
Wir wollen erreichen, dass unser Cuxhavener Watt den Zustand und die Wertschätzung zurück erhält, die es bis dato 2006 genossen und zu Recht verdient hat: Ein Naherholungsgebiet und
Biosphärenreservat von unschätzbarem Wert, das als UNESCO Weltnaturerbe auch unter internationalem Schutz steht und für die kommenden Generationen in seiner ursprünglichen Schönheit erhalten bleiben
muss.
Unsere Forderungen lauten:
- Maßnahme am Kugelbake-Leitdamm, um die Abschnürung der Neuwerker Fahrrinne von der Außenelbe rückgängig zu machen, z.B. durch mehrere Öffnungen im Leitdamm, einer Absenkung der Krone, einer
Unterrohrung oder eines (Teil-)Rückbaus. Mit Schließung der Lücke im Jahr 1968 ist der Leitdamm hydraulisch wirksam geworden und hat zu einer Verlandung des Kugelbakefahrwassers und der Priele
geführt.
- Beendigung der seit 2006 praktizierten Umlagerungspraxis. Ganz konkret fordern wir das Land Niedersachsen dazu auf, sein Einverständnis zum "Schlickdeal"* mit sofortiger Wirkung
aufzukündigen.
- Daraus folgt, keine Verklappungen mehr vor Cuxhaven und Neuwerk
- Als Sofortmaßnahme eine Wiederherstellung der Kugelbakefahrrinne durch Ausbaggerung der Sedimente
- Zeitnahe Veröffentlichung der Ergebnisse aus den Watt-Messstellen. Herausgabe einer Ergebnis-Zeitreihe seit Durchführung der Messungen (2007) mit Daten-Indexierung bezogen auf das erste Jahr der
Messungen.
- Durchführung eines umfangreichen Monitorings für die Verklappungen bei „Neuer Lüchtergrund“ analog Tonne E 3.
- Aufgabe des Plans, einen Teil des Aushubs für die ggf. demnächst drohende Elbvertiefung bei „Neuer Lüchtergrund“ zu deponieren.
- Außerdem fordern wir ein Ende der Verklappungen bei Tonne E 3 (Helgoland). Eine permanente Einleitung von Schadstoffen in die Nordsee hat mittelfristig auch Auswirkungen auf das empfindliche
Ökosystem der Watten, der Meereswasserqualität und auf die in diesem Ökosystem einmalig vorkommende Artenvielfalt (erste Auswirkungen auf Krabben, Muscheln und Plattfische sind bereits
erkennbar).
* Mit Schlickdeal meinen wir die gemeinsame Vereinbarung zwischen HPA, WSV, und den Ländern Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Hamburg zum "Strombau- und Sedimentmanagementkonzept der Tideelbe" auf Grundlage des
seit 2006 vorliegenden „Konzeptes für eine
nachhaltige Entwicklung der Tideelbe als Lebensader der Metrolpolregion Hamburg“