Wattenmeer-Schutz Cuxhaven
Wattenmeer-Schutz Cuxhaven

Die Pläne für Cuxhaven, Neuwerk und Scharhörn

Tanja Schlampp, 23. Februar 2017

Die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) und die Hamburg Port Autority (HPA) haben im Jahr 2008 ein gemeinsames „Strombau- und Sedimentmanagementkonzept für die Tideelbe“ erarbeitet.

 

Ein erklärtes Ziel des Konzeptes ist, Sedimentkreisläufe zu durchbrechen und den Sedimenthaushalt zu stabilisieren. Um dieses Ziel zu erreichen, sollen die an der hamburgischen Landesgrenze durchgeführten Umlagerungen abgelöst werden durch eine Umlagerung, die einen Rücktransport weitgehend ausschließt.

Quelle: 2008-06-01 HPA + WSV_Strombau- und Sedimentmanagementkonzept für die Tideelbe, Seite 18.

 

Seit 1994 werden Sedimente aus dem Hamburger Hafen kurz unter der Landesgrenze bei Neßsand verklappt. Die Schadstoffbelastung dieser Verklappstelle entspricht in etwa die der umgelagerten Sedimente aus dem Hamburger Hafen. Um die Kreislaufbaggerungen zu durchbrechen, soll Neßland zukünftig als Verbringstelle aufgegeben werden.

Quelle: 2008-06-01 HPA + WSV_Strombau- und Sedimentmanagementkonzept für die Tideelbe, Seite 20.


 

Cuxhaven das neue Neßsand?

 

Als Alternative für Neßsand kommen die Bereiche 3 (Osteriff bis Cuxhaven) und 4 (Cuxhaven bis Neuwerk/Scharhörn) in Betracht. Der Rücktransport ist bei einer Verbringung in diese Bereiche weitgehend ausgeschlossen. Gegenüber der Verbringung bei Tonne E 3 (Helgoland) haben die Bereiche 3 (Osteriff bis Cuxhaven) und 4 (Cuxhaven bis Neuwerk/Scharhörn) den Vorteil kürzerer Transportwege und sind somit kostengünstiger zu realisieren als eine Verbringung zur Tonne E 3 bei Helgoland.

 

„Dies erscheint in der Gesamtabwägung … der anzustrebende Bereich, der allerdings derzeit wegen subjektiver Betroffenheiten z.B. der Tourismuswirtschaft nicht infrage kommt.“

 

Quelle: 2008-06-01 HPA + WSV_Strombau- und Sedimentmanagementkonzept für die Tideelbe, Seite 20-21.

 

Ein Satz, der es in sich hat. Mitten im schützenswerten UNESCO Weltnaturerbe Wattenmeer ist vorgesehen, hoch belastetes Baggergut aus dem Hamburger Hafen zu verklappen. In ein Gebiet, das als weitgehend schadstofffrei gilt und umgeben ist von empfindlichen Watten und weiteren Schutzgütern, wie Robben- und Vogelschutzgebieten. Diese Schutzgüter werden in dem Zusammenhang nicht einmal erwähnt, sondern es wird von subjektiver (!) Betroffenheit der Tourismuswirtschaft gesprochen.

 

Zur Tonne E 3 heißt es wörtlich in dem Bericht:

 

„Von hier aus ist ein Rücktransport ausgeschlossen. Eine Betroffenheit von Schutzgebieten oder der Tourismuswirtschaft kann ebenfalls ausgeschlossen werden. Nachteilig sind die erhöhten Schadstoffgehalte der verklappten Sedimente, die in diesem Fall direkt in die Nordsee gelangen. Damit wird die Notwendigkeit der Sanierung der Elbe erneut unterstrichen“.

 

Quelle: 2008-06-01 HPA + WSV_Strombau- und Sedimentmanagementkonzept für die Tideelbe, Seite 21.

 

Seit 2005 wird im Schlickfallgebiet vor Helgoland jährlich um die 1 Million Kubikmeter Schlick verbracht. Seit April 2016 dürfen jährlich bis zu 3 Millionen Kubikmeter Schlick vor Helgoland verklappt werden.

Quelle: 2016-03-15 Forum Strombau- und Sedimentmanagement Tideelbe, Kurzbericht, Informationssitzung, Seite 3.

 

Wir wollen uns jedoch im folgenden nicht mit den Verklappungen bei Tonne E 3 beschäftigen, sondern uns mit den Plänen auseinandersetzen, die Cuxhaven direkt betreffen. Seit Erstellung des Strombau- und Managementkonzepts Tideelbe im Jahr 2008 bis heute 2017 sind einige Jahre vergangen. Seitdem hat sich der Zustand der Cuxhavener Wattflächen dramatisch verschlechtert.

 

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email: Tanja.Schlampp@wattenmeer-schutz.de

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