+++ Hamburg Die Elbvertiefung wird jetzt auch noch ein Fall für den Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages. Umweltschützer aus Cuxhaven haben das parlamentarische Gremium angerufen, um das Bauprojekt zu stoppen. Sie befürchten negative Auswirkungen auf das Wattenmeer.
„Die Spätfolgen der letzten Elbvertiefung zeigen sich zunehmend deutlich, sowohl im Ökosystem der Elbe als auch im Ökosystem des Wattenmeeres. Mit der 9. Elbvertiefung wird noch viel mehr in diese komplexen Ökosysteme eingegriffen“, heißt es in dem Schreiben der Gruppe Wattenmeer-Schutz an die Ausschuss-Mitglieder. „Mit der Elbvertiefung haben wir deutlich mehr zu verlieren, als dass wir dazugewinnen können.“ Der Politik biete sich jetzt noch die vielleicht letzte Chance, sich im Sinne der Nachhaltigkeit neu zu entscheiden. „Wir möchten Sie herzlich bitten, die Petition im Deutschen Bundestag zu behandeln und die Elbvertiefung als auch die Schlickverklappungen vorerst zu stoppen“, schließt das Schreiben.
Bereits in der vergangenen Woche hatten sich die bekannten Umweltschutzverbände BUND, Nabu und WWF für einen Stopp der Arbeiten zur Elbvertiefung ausgesprochen. Grund ist der kritische Sauerstoffgehalt der Elbe. Sie befürchten, dass sich dieser bei den Baggerarbeiten weiter verschlechtert, was zu einem Fischsterben führen könnte.
Der Petitionsausschuss bietet jedem Bürger die Möglichkeit, sich an den Bundestag zu wenden. Der Ausschuss hat besondere gesetzliche Befugnisse. So haben seine Mitglieder zum Beispiel das Recht auf Aktenvorlage, Auskunftserteilung und den Zutritt zu Behörden. Der Hamburger Senat äußerte sich zu dem Vorgang nicht. mk +++
https://www.abendblatt.de/wirtschaft/article226277973/Petitionsausschuss-soll-die-geplante-Elbvertiefung-stoppen.html