Wattenmeer-Schutz Cuxhaven
Wattenmeer-Schutz Cuxhaven

CN, 11. Oktober 2016: Gerd Mischke

Verschlickung des Watts war vorhersehbar

Zum Schlick-Problem im Watt vor Cuxhaven:

In Berichten wird dargestellt dass Fachleute aus dem nieder­sächsischen Umweltministerium festgestellt hätten, dass die Schlickproblematik vor unserem Strand auf den Bau des Leitdamms zurückzuführen ist.

 

Nun wissen wir es, nicht er­wähnt wurde aber, dass die Ver­schlickung unseres Sandwatts voraussehbar war. Auch in die­sem Falle wurde wie bei der Elbvertiefung, zugunsten der Er­reichbarkeit des Hamburger Ha­fens, auf unsere Belange keine Rücksicht genommen.

 

Bei früheren umfangreichen Untersuchungen wurde schon eine durch die Dammschließung entstehende Verschlickung un­serer einmaligen Sandwatten vo­rausgesehen. (Siehe unter Schrif­ten der Uni Kiel: „Morphologi­sche Untersuchungen über den Einfluss des Kugelbake-Leitdam­mes auf die Watt- und Strandgebiete vor Cuxhaven"). Aus dieser Untersuchung ergibt sich, dass die Lückenschließung des Dam­mes bei der Kugelbake und die Erhöhung des Dammes 1968 und 1969 zu einer zunehmend rasch fortschreitenden Sedimen­tation geführt hat.

 

Wo bleiben Vorschläge?

Hier wird schon jahrelang nach einem Schuldigen gesucht, aber wie man die Zerstörung unseres einmaligen Sandwatts verhin­dern kann, scheint nicht auf der Tagesordnung zu stehen. Was ist aus dem schon 2009 durch das WSA Cuxhaven angekündigten Untersuchungsprogramm ge­worden? Hier sollten doch Fach­kompetenzen gebündelt werden. Wo bleiben die Vorschläge?

Mein Vorschlag, den ich zur Diskussion stelle: Öffnung des Leitdamms bei der Kugelbake, Rückbau der Erhöhung des Leitdamms bis auf Mitteltide-Nied­rigwasser, zumindest in Teilbe­reichen, sodass in unserem Randwatt wieder eine Querströmung entsteht und die aufge­spülten Sedimente ungehindert in die Strömungszone zurück­fließen können.

 

Feinsedimente

Außerdem sollte die Verklappung von Baggergut direkt im Bereich des Leitdammes (zur Schließung von Auskolkungen) nur während des Ebbstromes er­folgen, damit mitaufgesaugte Feinsedimente in der Strömungszone bleiben und nicht auf dem Watt abgelagert werden. Diese Maßnahmen sollten durch einen Modellversuch vorher ab­gesichert werden.

Die Verklappung von Ham­burger Hafenschlick bei Helgo­land halte ich in dem Punkt Ver­schlickung unserer Küste für re­lativ unproblematisch. Bitte un­ternehmt etwas, bevor unser ein­maliges Sandwatt für immer ver­loren ist!

Gerd Mischke, Cuxhaven

 

Kontakt

Tanja Schlampp 

Döser Feldweg 195

27476 Cuxhaven

Telefon: 04721-39 86 46

mobil: 0177-86 48 396

email: Tanja.Schlampp@wattenmeer-schutz.de

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