Zum Schlick-Problem im Watt vor Cuxhaven:
In Berichten wird dargestellt dass Fachleute aus dem niedersächsischen Umweltministerium festgestellt hätten, dass die Schlickproblematik vor unserem Strand auf den Bau des Leitdamms zurückzuführen ist.
Nun wissen wir es, nicht erwähnt wurde aber, dass die Verschlickung unseres Sandwatts voraussehbar war. Auch in diesem Falle wurde wie bei der Elbvertiefung, zugunsten der Erreichbarkeit des Hamburger Hafens, auf unsere Belange keine Rücksicht genommen.
Bei früheren umfangreichen Untersuchungen wurde schon eine durch die Dammschließung entstehende Verschlickung unserer einmaligen Sandwatten vorausgesehen. (Siehe unter Schriften der Uni Kiel: „Morphologische Untersuchungen über den Einfluss des Kugelbake-Leitdammes auf die Watt- und Strandgebiete vor Cuxhaven"). Aus dieser Untersuchung ergibt sich, dass die Lückenschließung des Dammes bei der Kugelbake und die Erhöhung des Dammes 1968 und 1969 zu einer zunehmend rasch fortschreitenden Sedimentation geführt hat.
Wo bleiben Vorschläge?
Hier wird schon jahrelang nach einem Schuldigen gesucht, aber wie man die Zerstörung unseres einmaligen Sandwatts verhindern kann, scheint nicht auf der Tagesordnung zu stehen. Was ist aus dem schon 2009 durch das WSA Cuxhaven angekündigten Untersuchungsprogramm geworden? Hier sollten doch Fachkompetenzen gebündelt werden. Wo bleiben die Vorschläge?
Mein Vorschlag, den ich zur Diskussion stelle: Öffnung des Leitdamms bei der Kugelbake, Rückbau der Erhöhung des Leitdamms bis auf Mitteltide-Niedrigwasser, zumindest in Teilbereichen, sodass in unserem Randwatt wieder eine Querströmung entsteht und die aufgespülten Sedimente ungehindert in die Strömungszone zurückfließen können.
Feinsedimente
Außerdem sollte die Verklappung von Baggergut direkt im Bereich des Leitdammes (zur Schließung von Auskolkungen) nur während des Ebbstromes erfolgen, damit mitaufgesaugte Feinsedimente in der Strömungszone bleiben und nicht auf dem Watt abgelagert werden. Diese Maßnahmen sollten durch einen Modellversuch vorher abgesichert werden.
Die Verklappung von Hamburger Hafenschlick bei Helgoland halte ich in dem Punkt Verschlickung unserer Küste für relativ unproblematisch. Bitte unternehmt etwas, bevor unser einmaliges Sandwatt für immer verloren ist!
Gerd Mischke, Cuxhaven